Science Slam

5 Dez

am 30. April 2021

Manche mögen sich im ersten Moment gefragt haben, was denn überhaupt ein Science Slam ist. Laut Wikipedia-Definition ist ein Science Slam ein „wissenschaftliches Kurzvortragsturnier, bei dem Wissenschaftler ihre Forschungsthemen innerhalb einer vorgegebenen Zeit vor Publikum präsentieren. Im Vordergrund steht die populärwissenschaftliche Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte.“

Und genau das war es auch. Fünf Mitglieder der Ingvaeonia hielten Kurzvorträge von etwa 10 Minuten zu einem Thema aus ihrem Fachgebiet und so entstand ein sehr interessantes Abendprogramm aus dem jede*r sicher viel Neues mitnehmen konnte. Leider fand auch diese Veranstaltung nur über Zoom statt, jedoch waren viele Mitglieder, Freunde und Familien zugeschaltet und lauschten aufmerksam den Vorträgen.

Nach jedem Vortrag gab es die Möglichkeit dem/der Redner*in Fragen zu stellen, in den Pausen hatten aber alle auch genug Zeit, um sich in Breakout-Sessions zu unterhalten.

Philipp Knaus begann mit seinem Vortrag mit dem Titel „Alte Knochen zum heißen Thema?“. Er erzählte von seinen Forschungen, bei denen mittels Röntgenanalyse von Dinosaurierknochen die Größe der Blutgefäße im Inneren bestimmt werden konnte. Daraus konnten wiederum Rückschlüsse auf die Ausdauer der Tiere geschlossen werden. Eine hohe Ausdauer ist heute nur noch bei Warmblütern und Waranen zu finden. Daher sind die großen Blutgefäße bei unseren Vorfahren, die sich gerade erst von den Reptilien getrennt hatten, ein Hinweis, wie sich Warmblütigkeit in Kombination mit der Ausdauer bei uns Menschen entwickelt hat. Mit diesem Thema traf er auf großes Interesse bei den Zuhörer*innen, denn eine gewisse Faszination für Dinosaurier schlummert vermutlich in den meisten von uns.

Unter dem Titel „Bin mal so direkt: Bock auf Sex?“ stellte Lisa Felden ihre Bachelorarbeit vor, die sie als Abschluss ihres Gemanistikstudiums geschrieben hat. Zu diesem Zwecke hatte Lisa die Chatverläufe von etlichen Personen auf der Dating- App Tinder analysiert und ausgewertet, was am besten funktioniert und so vielleicht dem ein oder anderen Inspiration für die nächsten Dating-Versuche gegeben.

Eine mit Bildern animierte Geschichte von Jockel Hassel stellte eine dystopische Zukunft der Digitalisierung in der Kinder- und Jugendmedizin dar. In dieser müssen ab der Geburt alle medizinischen Maßnahmen aufgezeichnet, dokumentiert und dem Staat zur Verfügung gestellt werden, um die bestmögliche medizinische Versorgung zu erhalten. Dadurch wurde die kritische Frage aufgeworfen, inwieweit man Krankenakten digitalisieren lassen sollte, und was die möglichen Folgen sind, wenn man bei den klassischen Methoden verbleiben möchte.

Manuel Lohbeck hielt seinen Vortrag über die Kunst des Zuhörens und gestaltete diesen sehr interaktiv. Nach einigen informativen Folien ging es direkt in den Selbstversuch. Es wurden Zweiergruppen in Breakout-Sessions gebildet und man sollte sich gegenseitig von seinem Tag erzählen. Besonderer Fokus lag dabei darauf, dem anderen zuzuhören und dem Gegenüber ein gutes Gefühl zu vermitteln.

Als letztes gab es den Vortrag „Mit Bock in den Nachbarschaftsstreit“ von Jan Philip Fahrbach, indem er bizarre und doch reale Fälle juristisch aufgearbeitet und sehr amüsant dargeboten hat. Man konnte das Fazit ziehen, dass sich die Aktivitas besser zweimal überlegen sollte, ob sie sich Ziegen anschafft.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde von den Zuhörer*innen abgestimmt, welcher Vortrag ihnen am besten gefallen hat. Die beiden Themen mit den meisten Stimmen waren von Philipp Knaus und Jan Philip Fahrbach. Jedoch möchte ich nochmal betonen, dass alle Vorträge sehr gut waren, und es insgesamt eine tolle Veranstaltung war.

Ausgeklungen ist der Abend, wie so oft, mit vielen verschiedenen Gesprächen in verschiedenen Breakout-Sessions.