am 28.Mai 2021
Die digitale offene Bühne war eine der ersten großen Veranstaltungen, an der ich teilgenommen habe. Sie wurde mir über die Tage und Wochen hoch angepriesen, und so war meine Vorfreude ziemlich groß. Als ich den Präsiden JP (Jan Philipp Fahrbach) für sein Cover üben sah, von Michelles Poetry Slam und Henrik Hegenbergs Video hörte, und auch selber mit Olivia Zessin im Bandkeller saß, um an unserem Beitrag zu arbeiten, wuchs die Vorfreude immer mehr. Ich konnte es außerdem kaum abwarten, die Reaktionen auf den legendären „Brittas Knast“-Song zu sehen.
Dann ging es am Abend also endlich los, und ich kann vorab schon mal sagen: meine Erwartungen wurden übertroffen.
Wie schon im letzten Jahr hat sich Lea Hammerschmidt als Musenwartin des Wintersemesters mit den anderen Organisator:innen von StMV „Blaue Sänger“ Göttingen und AMV Makaria Bonn zusammengesetzt und einen wunderbaren Abend erarbeitet.
Wir als Zuschauer:innen konnten daran teilhaben, wie Lea (MS), Marvin-John (BN) und Annika (GÖ) einen kulturellen Abend in der Stadt MüBoGönien (Münster, Bonn, Göttingen gemischt mit Balkonien) erlebten.
Der Abend begann mit klassischer Musik im Theater. Ganz passend dazu waren die drei Städtetrippler adrett in Bluse, Kleid oder Sakko gekleidet. Hier gab es unter anderem von einer Bläsergruppe mit unserem Bundesbruder Johannes Leuftink als Beitrag eine Aufführung der Oper Don Giovanni in Form einer „Harmoniemusik“. (Harmoniemusik ist Opern-Musik, die extra für Bläsergruppen umgeschrieben wurde, und hat eine lange Tradition. Schon zu Mozarts Zeiten wurde sie bei gesellschaftlichen Anlässen aufgeführt oder auch von Komponist:innen zur Werbung für ihre Werke genutzt.)
Nach dem klassischen Teil schlenderten Lea, MJ und Annika ein wenig über die Straßen MüBoGöniens. Dabei entdeckten sie lauter kleine oder große kulturelle Beiträge. Von Poetry Slams bis zu einem Straßenfestival war alles mit dabei, und immer wieder machten die drei eine kurze Pause in Kneipen. Hier gab es mal Rock- Beiträge, etwas Jazz oder auch HipHop. Zum Beispiel hat JP das Lied Supercuts von Jeremy Zucker als Loop-Cover vorgespielt. Das heißt, dass er alle Instrumente
nacheinander selber aufgenommen und dann dazu gesungen hat. Henrik hat hier sein Video gezeigt. In diesem hat er Stimmen aus einem bekannten Internet-Witz am Computer über einen Hip-Hop Beat gelegt.
In dieser Sektion hat nun auch unsere Thekenfrau Britta den Auftritt bekommen, der ihr zusteht. Ein großer Anteil der Aktivitas hat ihr den Song Brittas Knast gewidmet. Britta ist eine Schaufensterpuppe, die seit einigen Jahren im Haus ist und inzwischen zu einem Maskottchen der Aktiven wurde. Mehr zur Entstehung des Songs kann man sich auf Seite 56 im Ingvaeonenblatt Nr. 42 durchlesen, und wenn man den Song hören möchte, kann man sich auch gerne an mich wenden, um den Link zum Musikvideo zu bekommen.
Am Ende, nicht mehr in adretter Kleidung, sondern für die Party schick gemacht, ging es auf den Dancefloor, wo vor allem elektronische Musik die Feierlaune erweckte. Hier zeigten Olivia und ich, Michel, unseren Beitrag. Wir haben zusammen einen Elektro-Song produziert. Dafür saßen wir mehrere Tage im Bandkeller und haben verschiedene Instrumente und Geräusche aufgenommen. Zum Beispiel haben wir aus dem Geräusch des Öffnens einer Bierflasche ein Schlagzeug nachgestellt. Diese akustischen Geräusche haben wir mit elektronischen, wie zum Beispiel mit einem Synthesizer, gemischt und daraus den Song produziert.
Nach den Party-Liedern war das Programm zu Ende, und nachdem noch einmal alle Beiträge mit der schönen Idee einer digitalen Tour durch das kulturelle MüBoGonien gezeigt wurden, hatten wir Zuschauer:innen die Möglichkeit, uns in Breakoutsessions (dabei werden aus allen zugeschalteten Teilnehmern kleine Gruppen zur Kommunikation in überschaubarer Runde gebildet) über unsere Beiträge und den Abend auszutauschen. Bis spät in die Nacht hinein unterhielten wir uns und ließen den Abend Revue passieren.
Mit dem Konzept einer fiktiven Städtetour haben Lea, MJ und Annika es super gut geschafft, alle zum Teil sehr unterschiedliche Beiträge in passende Genres und Locations unterzukriegen und so den Abend unterhaltsam und interaktiv zu gliedern. Insgesamt gab es 23 Beiträge, davon waren fünf aus Münster.
Es war alles in allem ein wirklich spannender Abend mit unfassbar vielen faszinierenden, lustigen und beeindruckenden Beiträgen. Alle meine Erwartungen wurden übertroffen, und ich kann wirklich sagen, dass diese Veranstaltung eines meiner persönlichen Highlights im letzten Semester war.